Brasília, 10.1.2003 (Agência Brasil - ABr) - In seiner ersten Rede als gewählter Präsident Brasiliens am 27. Oktober 2002 hat Luiz Inácio Lula da Silva sich eine Herausforderung genommen, nähmlich, dass innerhalb seiner 4 Jahre-Amtszeit, jeder Brasilianer Zugang zu 3 täglichen Mahlzeiten haben soll. "Wenn am Ende meiner Amtszeit alle Brasilianer die Möglichkeit haben zu frühstücken, mittag- und abendzuessen, habe ich dann die Aufgabe meines Lebens erfüllt", sagte Präsident Lula am Januar 1. 2003.
In der Regierung der Arbeiterpartei (PT) verwandelte sich die Mission des ehemaligen Dürreflüchtlingen und Schuhputzers, der auch schon gehungert hatte, in das Nullhungerprogramm, das bereits mit der Unterstützung von internationalen Organisationen wie der Weltbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rechnet.
Solche Organisationen haben zum Entwurf der Richtlinien des Programms beigetragen und stellen nun Finanzmittel zu seiner Verfügung.
Als Instrument für die Begleitung der Entwicklung anscheinend eines der wichtigsten Projekten der Regierung Lula stellt der Internationale Nachrichtendienst von Radiobrás ein Link zu Ihrer Verfügung auf der ersten Seite unserer Site.
Während des offiziellen Besuchs des IDB-Vorsitzenden Enrique Iglesias in Brasilien am 8. Januar 2003 bestätigte er die Freigabe an die Regierung Lula von 12 Mrd. Dollar für die Finanzierung u.a. des Nullhungerprogramms. "Ich halte die Vereinigung, die die neue Regierung Lula versucht zu machen zwischen einer gut verwalteten Makrowirtschaft und den grossen Ziele von Sozialwandel für interessant", sagte Iglesias.
Der Vorsitzende der Weltbank, James Wolfensohn, der Brasilien kurz nach den Präsidentenwahlen besuchte, versprach ebenfalls Freigaben von zwischen 6 Mrd. und 10 Mrd. Dollar für Brasilien während den ersten drei Jahren der neuen Regierung einschliesslich für das Armutsbekämpfungsprogramm.
Wolfensohn sagte, er freue sich auf den Anfang der Partnerschaft. Dabei fügte er hinzu, es sei wichtig, dass alle sich an dem Sozialpakt des Präsidenten Lula beteiligen, dass alle sich Mühe geben und sich opfern.
Innerhalb Brasilien haben auch schon viele Institutionen ihre Unterstützung gegenüber dem Programm geäussert, wie z.B. die Organisation der Genossenschaften Brasiliens (OCB), die vor hat dem Nullhungerprogramm 24 Tausend Tonnen Lebensmittel zu schenken.
Der Staatssekretär für Ernährungssicherung und Hungerbekämpfung, José Graziano, warnte darauf, das Programm habe als Ziel nicht nur Lebensmittel zu sammeln und zu verteilen. Das väterliche Modell, das immer zum Sozialausschluss führe, soll abgeschaffen werden.
Die Beseitigung der Armut durch den wirtschaftlichen Einschluss aller Bürger in einem Entwickungsprozess soll mit dem Engagement der ganzen Gesellschaft rechnen.
Der brasilianische Unternehmer Oded Grajew, Vorsitzende des Ethos Institutes und einer der grössten Unterstützer des Nullhungerprogramms ist für die Durchführung einer Debatte über die Ernährungssicherung mit der Teilnahme aller brasilianischen Sozialsektoren. "Das Nullhungerprogramm ist eins der besten Projekten der letzten Jahre, weil es die Möglichkeit der Ausführung des wichtigsten Paktes zwischen der Regierung und der Gesellschaft mit sich bringt, nähmlich gegen die Armut."
Grajew fügte hinzu: "Alle Versuche bis jetzt scheiterten, weil es kein direktes Engagement von Unternehmer, Arbeiter und der Zivilgesellschaft gegeben hat. Laut dem alten Modell wurde der Unternehmer eingeladen Projekte zu finanzieren. Das heutige Modell, das nun von der Regierung Lula vorgeschlagen wird, schliesst die aktive Beteiligung des Unternehmertums und der ganzen Gesellschaft ein."
Grajew hat immer Partnerschaften zwischen Unternehmen und dem Tertiärsektor gefördert. Laut ihm sei der Rat für Wirtschafts- und Sozialentwicklung, der durch Vorschlag des Präsidenten Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, errichtet worden sei, woran sich alle Sozialsektore beim Entwurf von Entwicklungspolitiken beteiligen, ein geschicktes Forum für die Durchführung des Programms für die Armutsbekämpfung.
Das Nullhungerprogramm rechnet mit 1,8 Mrd. Real, die im Bundeshaushalt von 2003 vorgesehen sind und zusätzlich mit internationalen Finanzmitteln. (MNJ)